gemeinsam handeln.

unterschied machen.

Wie geht Klimaschutz vor der eigenen Haustür? Der Kurs klimafit vermittelte Wissen, hat Menschen zusammengebracht und Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt.

Warum klimafit?

klimafit begreift den Klimaschutz als Gemeinschaftsaufgabe, die vor der eigenen Haustür beginnt. Deshalb will klimafit Menschen privat und beruflich fit machen - für den Klimaschutz in der eigenen Region. In den mehrteiligen klimafit Kursen kamen die Teilnehmenden mit Expert:innen ins Gespräch, lernten mehr über den Klimawandel in ihrer Stadt oder Kommune und entwickelten konkrete Handlungsmöglichkeiten für mehr Klimaschutz.

Was sagen die Projektpartner:innen?

Die Klimakrise betrifft uns alle, deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, die Menschen vor Ort aufzuklären, bei Lösungsansätzen mitzunehmen und gemeinsam aktiv zu werden. Denn für einen echten Wandel brauchen wir die Zivilgesellschaft. Dazu ist die Befähigung von Menschen zu aktiven Bürger:innen wichtig, die sich für die Gesellschaft einsetzen. Klimafit hat bewiesen, dass es möglich ist, die Menschen direkt vor Ort zu erreichen und an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft zu beteiligen.

Meike Rothschädl
Vorständin Kommunikation, Marketing und Fundraising, WWF Deutschland

Angesichts der weitreichenden Folgen des Klimawandels direkt bei uns vor der Haustür wird es immer wichtiger, über die Folgen und die Möglichkeiten der Klimaanpassung Bescheid zu wissen: Insbesondere die Regionen im Südwesten Deutschlands sind schon heute massiv von der Erderwärmung betroffen. Extremwetterereignisse wie Starkregen und lange Hitzeperioden sind hier schon lange keine Seltenheit mehr. Deshalb brauchen wir Menschen, die Klimaschutz in ihre Region bringen. Und genau hier setzt klimafit an.

Dr. Klaus Grosfeld
Geschäftsführer REKLIM, Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven

Klimawandel geht uns alle an und wir sollten uns nicht nur betroffen fühlen, sondern auch ins Handeln kommen. Gemeinsam fällt das leichter, als jeder für sich alleine. Deshalb sind gemeinsame Erlebnisse wie die Fortbildungskurse ein wichtiger Beitrag zur Vergemeinschaftung von Klimawandelerfahrung. Es geht nicht nur um Informationsvermittlung, sondern um die Förderung von Risikobewusstsein und die Ermutigung zur erfolgreichen Anpassung gleichermaßen. Gemeinsam lassen sich neue Routinen entwickeln und ein notwendiger Gestaltungswille kooperativ und solidarisch umsetzen.

Prof. Dr. Beate Ratter
Professorin für Integrative Geographie, Universität Hamburg

Unsere ehemaligen Projektleitungen

Nadja Kulikowa

Projektleitung WWF

WWF Deutschland

Referentin Bildung

 

 

 

E-Mail: nadja.kulikowa@wwf.de

Dr. Renate Treffeisen

Projektleitung REKLIM

Alfred-Wegener-Institut

Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung

Leiterin des Klimabüros für Polargebiete und Meeresspiegelanstieg

E-Mail: Renate.Treffeisen@awi.de

Dr. Martin Döring

Co-Projektleiter der sozialwissenschaftlichen Begleitforschung

Universität Hamburg
Institut für Geographie

 


E-Mail: Doering@metaphorik.de

Wie alles anfing. Und wie es weitergeht.

Von der Idee zum Prototyp

klimafit beginnt mit der Idee eines Einzelnen. In der 28.000-Seelen-Gemeinde Emmendingen in Baden-Württemberg entwickelt Armin Bobsien 2016 als Klimaschutzmanager Konzepte für Klimaschutzprojekte in seiner Region. Doch das reicht ihm nicht. Was wäre, wenn nicht nur er, sondern die 28.000 Menschen in seiner Gemeinde zu Klimaschutzexpert:innen würden? Wenn diese Menschen als Multiplikator:innen in ihren Kommunen Ideen für Klimaschutzmaßnahmen entwickeln würden?

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Auf der Suche nach Partnern für seine Idee greift Armin Bobsien zum Telefon und landet schließlich beim WWF Deutschland, der Online-Vorlesungen zur globalen Klimakrise anbietet. Was jedoch fehlt sind Kurse mit regionalem Bezug: Wie wirkt sich die Klimakrise konkret in Baden-Württemberg aus? Wie können sich Gemeinden auf Klimafolgen einstellen? Mit seiner Idee rennt Armin Bobsien beim WWF offene Türen ein. Schnell wird mit dem Helmholtz-Forschungsverbund Regionale Klimaänderungen und Mensch (REKLIM) ein Partner gefunden, dessen Expert:innen solche Kurse mit wissenschaftlichem Fachwissen füllen können. Noch im selben Jahr startet an der Volkshochschule in Emmendingen der erste Kurs mit 20 Teilnehmenden - und ist gleich ein voller Erfolg.

2017 steigt die Robert-Bosch-Stiftung als Förderer ein. Aus der Idee und einem ersten Kurs kann jetzt ein Prototyp entstehen: An sechs Standorten in Südwestdeutschland nehmen insgesamt 115 Menschen an klimafit Kursen teil. Neben Vorträgen von Expert:innen zum regionalen Klimaschutz bleibt in den Blended-Learning Kursen viel Raum für Diskussionen, digitales Lernen und eigene Ideen.

Unter den Teilnehmenden sind unter anderem Architekt:innen, Landwirt:innen, Gemeinderät:innen, aber auch engagierte Bürger:innen. Sie alle wollen klimafit werden. Und geben dem Kurskonzept durchgehend gute Noten: 95 Prozent würden den Kurs weiterempfehlen, 91 Prozent haben über die regionalen Veränderungen als Folge des Klimawandels viel Neues erfahren. Reichlich Rückenwind für Phase zwei.

Ab in den Norden. Und in die Mitte.

Im Juni 2018 lädt klimafit die beteiligten Akteur:innen zu einem Workshop nach Hamburg ein. Expert:innen für Klimaschutz und Klimaanpassung sowie Vertreter:innen aus Bund, Ländern und Städten sowie den Volkshochschulen arbeiten gemeinsam am Feinschliff für das Kurskonzept. Was brauchen die Kommunen wirklich? Sich einmischen und mitgestalten - wie geht das eigentlich? Das sind Fragen, mit denen das Kurskonzept in Zukunft noch mehr Fokus auf Handeln und Vernetzung legen will. Der Standort Hamburg ist dabei kein Zufall. Denn auch der Norden, mit seinen besonderen Herausforderungen in den Küstenregionen, soll klimafit werden.

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Die Erweiterung des Projektes wird auch möglich, weil im Oktober 2018 mit der Klaus Tschira Stiftung eine zweite Organisation als Förderer in das Projekt einsteigt.

Während in Südwestdeutschland die zweite Projektphase beginnt, starten 2019 an sieben Volkshochschulen in Norddeutschland die ersten klimafit Kurse mit den Schwerpunktthemen Meeresspiegelanstieg, Sturmfluten und Küstenschutz. Denn jede Region hat ihre ganz spezifischen Herausforderungen im Umgang mit den Folgen des Klimawandels.

Gemeinsam ist ihnen nur: Nahezu alle Lebensbereiche und Regionen werden in Zukunft vom Klimawandel betroffen sein. Deshalb will klimafit weiterwachsen und beginnt im Herbst 2019 mit der Konzeptentwicklung für Mitteldeutschland. Der Schneeballeffekt, mit dem die Multiplikator:innen ihr erworbenes Wissen in die Kommunen tragen, soll sich in Zukunft auch bundesweit auswirken.

Ganz Deutschland wird klimafit

klimafit bringt Wissenschaft und Zivilgesellschaft am Ort für Erwachsenenbildung - den Volkshochschulen - zusammen, begreift Klimaschutz als Gemeinschaftsaufgabe, und befähigt und motiviert Menschen zum Handeln vor ihrer eigenen Haustür. Dieser Fokus überzeugt schnell auch viele Akteur:innen an ganz neuen Standorten. Für reichlich Motivation im Projektteam von klimafit sorgen auch die vielen positiven Rückmeldungen von hunderten Teilnehmenden, was sich in der fortlaufenden Evaluation der Kurse widerspiegelt. Das Ziel einer bundesweiten Etablierung von klimafit rückt immer näher.

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So können im Frühjahr 2020 neben 30 Standorten in Nord- und Süddeutschland erstmalig auch Kurse an Volkshochschulen in vier Städten in Mitteldeutschland an den Start gehen. Trotz Corona-Pause können alle Kurse nach einer Umstellung der Präsenzveranstaltungen auf ein Onlineformat nahezu wie geplant durchgeführt werden.

2021 wird der klimafit Kurs in 66 Kommunen bundesweit angeboten. Doch das Projekt will weiterwachsen und so in Zukunft einen echten Beitrag zum Erreichen der deutschen Klimaschutzziele leisten. Dafür soll klimafit durch eine beantragte Förderung im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums an bis zu 180 Standorten bundesweit ein dauerhaftes Angebot werden; damit noch mehr Menschen klimafit werden und den Herausforderungen, die der Klimawandel in Zukunft den Kommunen, Gemeinden und Städten stellen wird, gemeinsam aktiv begegnen können.

Wissenschaftliche Begleitforschung

Das Symposium „Den Klimawandel anpacken“ fand am 5. April 2022 statt und hat neben Ergebnissen aus der Pilotphase von klimafit in sechs thematischen Workshops – z. B. anhand eines Planspiels, klimabezogener Erfahrungsrunden, Stationenreisen, Erlebnisspaziergang – Klimaarbeit praktisch erlebbar gemacht und anwendungsbezogene Dimensionen von Klimawissen vorgestellt. Mehr Informationen unter www.reklim.de/symposium.
 

Haben Sie Fragen zum abgelaufenen Projekt?

Wenden Sie sich bitte an klimafit@reklim.de oder klimafit@wwf.de.